Donnerstag, 18. September 2014

12 Wochenkontrolle

Hallo ihr Lieben,

ich komme gerade von meiner 12 Wochenkontrolle aus der Städtischen Klinik in Dortmund. Um 10Uhr hatte ich meinen Termin dort. Ich meldete mich zuerst in der orthopädischen Ambulanz und machte mich anschließend sofort auf den Weg in die Radiologie. Hier kam ich eigentlich ziemlich zügig dran. Es wurden zwei Aufnahmen meiner Hüfte gemacht. Bei der ersten musste ich mich hinlegen und bei der zweiten Aufnahme in einem bestimmten Winkel stehen. Das ging auch ganz schnell, sodass ich danach wieder zurück in die Ambulanz gegangen bin. Dann musste warten.. und warten.. und warten. Ungefähr eine Stunde später wurde ich dann endlich aufgerufen.

Heute habe ich dann meinen Operateur kennengelernt. Dr. Zahedi ist wirklich toll. Er hat sich viel Zeit genommen und all meine Fragen beantwortet. Zuerst hatte er sich mein Röntgenbild angesehen. In seinen Augen sieht alles sehr gut aus. Es ist schon alles fast komplett verknöchert. Sogar die "Kluft" am Schambein hat sich fast vollständig verschlossen. Nach 12 Wochen hat er selten eine so gute Verknöcherung gesehen. Ich war echt happy! Nach 3 Monaten darf ich heute mit der Belastung anfangen und dann sogar schon mit 20kg. Ich löcherte ihn mit Fragen nach sportlichen Aktivitäten, wie Schwimmen, Rad und Ski fahren. Mit dem Schwimmen und dem Fahrrad fahren darf ich in den nächsten Wochen schon beginnen (sofern mir der Fahrradsattel nicht zu hart ist) und im Winterurlaub im Dezember darf ich sogar auf meine Ski's steigen. Natürlich keine Kamikaze-Abfahrten, aber das hatte ich ohnehin nicht vor. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich es letztendlich mache bzw. ob ich mich überhaupt traue, haha! Außerdem habe ich ihn noch auf meinen Haarausfall angesprochen. Das liegt wohl wirklich an den Thrombosespritzen. Da ich aber schon sehr fit und super viel auf den Beinen bin, hält er es für angebracht, die Spritzen abzusetzen. Nach 84 Tagen Spritzen gehören die blöden Dinger der Vergangenheit an! Ich hatte auch noch nach den Problemen mit dem Gedächtnis gefragt. Er konnte sich das so viele Wochen nach der Narkose eigentlich nicht erklären und führt es darauf zurück, dass man in den Wochen und Monaten nach der Operation vermutlich einfach ein bisschen auf sich selber fixiert ist und deswegen wahrscheinlich nicht immer voll bei der Sache ist und nicht immer richtig zuhört. War mir jetzt persönlich eigentlich nicht bewusst, aber könnte ja wirklich stimmen. Ich werde mich in den nächsten Wochen bei einem Neurologen vorstellen, da mir die Arme in Rückenlage immer einschlafen und dort werde ich die Probleme mit dem Gedächtnis dann auch ansprechen. Es könnte nämlich sein, dass es dort einen Zusammenhang gibt. Mal abwarten.. Nächste Woche beginne ich übrigens mit Physiotherapie. Darauf freue ich mich schon. Ach ja, ich habe übrigens auch gefragt, wie das jetzt mit dem Schlafen auf der Seite aussieht. Das habe ich ganz unschuldig gefragt und mich irgendwie schlecht dabei gefühlt. Ich schlafe verbotenerweise seit Wochen, genau genommen seit 8 Wochen, auf der Seite. Sowohl auf der operierten als auch auf der nicht-operierten Seite. Dr. Zahedi meinte dann, dass ich das jetzt ruhig wieder machen kann. Ich habe dann vorsichtig "Das habe ich schon einige Male gemacht" gesagt und auf seine Reaktion geachtet. Nachdem er meinte, dass das kein Problem sein, habe ich mich irgendwie schuldig gefühlt und gemeint, dass ich das eigentlich schon seit Wochen mache, weil das mehrmals im Schlaf passiert ist und absolut nicht weh tat. Im Gegenteil: Es war angenehm und gut geschlafen hatte ich in Seitenlage auch. Er grinste nur und sagte "Ah, ist doch alles gut gegangen. Ist doch in Ordnung." Im März 2015 werde ich mich dann wieder vorstellen. Dort planen wir dann die Metallentfernung und auch, wie mir mit meiner rechten Seite weiter verfahren. Nachdem alles geklärt war, sind wir wieder nach Hause gefahren.

Zuhause angekommen wollte ich natürlich erst einmal wissen wie viel wohl 20kg sind. Ich bin davon ausgegangen, dass ich die 20kg anfangs vermutlich gar nicht auf die Waage bringe. Habe nämlich von so vielen gehört, dass es ordentlich schmerzt und viele deswegen gar nicht auf die volle Anzahl Kilos kommen. Die Waage habe ich dann im Badezimmer platziert und bin dann mal drüber gelaufen. Das macht für mich mehr Sinn als nur im Stand mit dem Fuß drauf zu stehen. Ich bin dann drüber gelaufen und traute meinen Augen nicht.. 21,3kg! Wow, nicht schlecht! Im Anschluss bin ich noch ein paar Mal im Bad auf und ab gelaufen und jedes Mal auf 19-21kg gekommen. Schmerzen verspüre ich dabei absolut nicht. Bin mal gespannt, wie ich mich morgen fühle. Habe dann vermutlich Muskelkater ohne Ende..

Heute Nachmittag war ich dann noch mit einer lieben Freundin in der Stadt beim Frisör. Da hab ich mich nach den fast 12 Wochen im Bett mal belohnt und mich wieder ordentlich frisieren lassen. Naja, eigentlich habe ich nur meine Spitzen schneiden lassen, aber ich fühle mich trotzdem wie neu geboren, .. aber wem erzähle ich das?

Gleich werde ich ins Bett gehen, da der Tag echt anstrengend war. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Jetzt, wo ich Belasten darf, mache ich mir ständig Gedanken oder viel mehr Sorgen, dass ich vielleicht ein bisschen zu stark auftrete und mir dadurch etwas kaputt mache. Obwohl Dr. Zahedi meinte, dass mir ein paar Kilo mehr/weniger keinen Abbruch tun, bin ich trotzdem verunsichert und habe Angst etwas falsch zu machen.. Aber Vorsicht ist ja bekanntlich besser als Nachsicht!

Fotos folgen übrigens erst in den nächsten Tagen, dann werde ich den Blogeintrag updaten!

Habt noch einen schönen Abend, ihr Lieben.
Tina

Montag, 15. September 2014

Vom Glück zu Können

Hallo ihr Lieben,

heute liegt meine Hüftumstellung "schon" gute 11 Wochen hinter mir. Kaum zu glauben, wie schnell doch die Zeit vergangen ist. In den letzten Tagen und Wochen ist es ein bisschen still um mich geworden. Das liegt zum einen daran, dass einfach nicht viel neues passiert ist und zum anderen auch daran, dass ich mich so gut es ging auf eine Klausur vorbereitet habe. Die habe ich vergangenen Mittwoch geschrieben und es lief wirklich gut. Hätte ich eigentlich nicht gedacht. Ich konnte problemlos 90 Minuten Sitzen und so gut wie alle Aufgaben bearbeiten. Am Ende hat zwar die Zeit nicht mehr gereicht, aber das war mir im Endeffekt egal. Mein Ziel war es nur "versuchen" an der Klausur teilzunehmen (und im besten Fall natürlich auch bestehen). Ohne große Erwartungen. Und das Ziel hatte ich erreicht.

Das Lernen hatte ich mir übrigens irgendwie einfacher vorgestellt. Ich merke noch immer, dass ich große Probleme mit meinem Gedächtnis habe. Normalerweise hatte ich immer ein sehr gut ausgeprägtes Kurzzeitgedächtnis, aber jetzt nach der Operation komischerweise nicht mehr. Ich vergesse oft Sachen, sogar Namen von Bekannten oder Prominenten entfallen mir. Teilweise habe ich Probleme die richtigen Worte zu finden und kann mich nicht richtig ausdrücken. Das werde ich definitiv ansprechen bei meiner 12 WoKo in Dortmund nächste Woche. Mit dem Sitzen war das gar nicht so einfach während des lernens, wenn ich Dinge schreiben wollte. Da neige ich nämlich dazu mich vorzubeugen, was ich ja eigentlich nicht darf. Ich soll ja den 90'C-Winkel einhalten. Ab und zu komme ich ein bisschen drüber. Das merke ich aber selber gar nicht, da ich keine Schmerzen dabei empfinde. Meist weist mich jemand anderes darauf hin. Ich hoffe, dass das nicht weiter tragisch ist.

Leider habe ich auch vermehrt Haarausfall. Anfangs sind mir hier und da mal ein paar Haare ausgefallen, aber nicht besorgniserregend. Mittlerweile ist es mehr geworden. Teilweise verliere ich richtige Haarbüschel, dass sich Panik breit macht, bald kein Haar mehr so haben. Dabei habe ich sonst eigentlich schönes, volles Haar. Zwar nehme ich schon seit Wochen Biotin ein, das zeigt aber keine Wirkung. Im Internet konnte ich finden, dass Thrombosespritzen nach langer Einnahme Haarausfall verursachen. Das wird denke ich auch der Grund sein. Immerhin spritze ich schon seit mehr als 11 Wochen jeden Tag.. und es ist kein Ende in Sicht. Das wird erst aufhören, wenn ich wieder auf Volllast bin.

Seit ungefähr zwei Woche haben ich übrigens einen Rollstuhl. Der erweitert meinen Bewegungsradius enorm. So war ich zum Beispiel einmal mit meinem Freund in Düsseldorf in der Stadt für eine kleine Shoppingtour. Lange Strecken hätte ich zu Fuß mit Gehstützen nicht bewältigen können. Auch mehrere Restaurantbesuche habe ich schon hinter mir. Die habe ich meist aber nur mit Gehstützen gemacht. War alles kein Problem. Am ersten Septemberwochenende war bei uns in Moers Kirmes. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bin mit dem Rolli über die Kirmes gedüst mit Freund und einer Freundin im Schlepptau. Naja, ich habe mich Schieben lassen. Teilweise war das gar nicht einfach bei so vielen Menschen. Von meinem Ausflug nach Düsseldorf muss ich euch aber noch etwas erzählen. Mir ist nämlich bewusst geworden, wie schwer es Menschen, die im Rollstuhl sitzen und wirklich tagtäglich darauf angewiesen sind, eigentlich haben. Darüber hatte ich zuvor nie wirklich nachgedacht. Zuerst wollten wir mit der Bahn bis Düsseldorf fahren. Das lohnt sich am Wochenende immer, da ich Dennis dann auf meinem Ticket mitnehmen kann. Gestaltete sich allerdings als schwierig, da der Bahnhof in Moers nicht barrierefrei ist und keinen Aufzug hat. Naja, dann sind wir mit dem Auto gefahren. Ist vermutlich auch bequemer für mich. Zunächst verlief alles problemlos. Aber in einem größeren Kaufhaus war es doch ganz schön eng für Kunden im Rollstuhl. Teilweise standen die Kleiderständer so eng, dass ich kaum durchrollen konnte ohne die Kleidung von den Stangen zu reißen. In einem Gang habe ich mich sogar festgefahren, haha. Dort stand neben den Kleiderstangen auch noch ein Tisch, wo Mitarbeiter die Ware wieder neu falten. Zum Glück half mir ein freundlicher Mann aus meiner sehr misslichen Lage. In einem anderen Geschäft tummelten sich die Kunden. Eine Mutter sagte zu ihrem Sohn etwas á la "Pass auf. Mach doch mal Platz, damit das Mädchen durchkommt." Worauf der Junge nur antwortete "Boah ja, Mama. Ich habe die Behinderte schon gesehen." Im ersten Moment war ich so schockiert, dass ich keinen Ton mehr herausbekommen habe. Solche Worte sind wirklich verletzend. Ich bin natürlich nur temporär bei lalängeren Strecken auf den Rollstuhl angewiesen, aber andere Menschen müssen das täglich mitmachen und sich solche Kommentare anhören. Viele Menschen habe mich auch angestarrt und in den meisten Blicken konnte ich Mitleid erkennen. "Die Arme. Noch so jung und schon im Rollstuhl." Am Ende war ich froh, dass mir Dennis nicht von der Seite wich und mich fast die komplette Zeit über geschoben hatte. Alleine verlasse ich das Haus im Rollstuhl denke ich nicht. Einige Menschen sind mir auch förmlich vor den Rollstuhl gesprungen um noch schnell vorbeizukommen oder haben sich so dämlich in den Weg gestellt, dass wir kaum durchkamen. Traurig, dass so viele Menschen abgeneigt sind vor Menschen mit Behinderung. Wo leben wir denn, dass Menschen mit Behinderung nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen können? Gott, bitte lass Hirn regnen..

Mittlerweile ist mein Leben um einiges "normaler" geworden. Ich schlafe seit ein paar Wochen wieder in meinem eigenen Bett und schlafe dadurch nachts viel besser, bin morgens erholter und somit zufriedener. Seit der Operation habe ich allerdings noch keine Nacht komplett durch geschlafen. Auch benutze ich im Badezimmer im Obergeschoss wieder die normale Toilette. Die ist hier ein bisschen höher und ich habe keinerlei Probleme beim Herabsetzen und wieder Aufstehen. Beim Sitzen benötige ich auch keinerlei Kissen mehr unter meinem Hintern. Weder auf der Couch, noch beim Sitzen auf einem Stuhl oder im Auto. Allgemein sitze ich schon super lang ohne Beschwerden. Ich will nicht lügen, aber hochgerechnet sitze ich täglich bestimmt acht Stunden oder sogar mehr. Sobald es aber beginnt zu brennen oder zwicken, lege ich mich sofort hin. In den letzten Wochen habe ich viel gebacken und gekocht. Das funktioniert super. Dabei sitze ich fast die komplette Zeit schön entspannt vor unserem Herd und zaubere Abendessen für die Familie. Einige Abende habe ich im Liegestuhl im Garten vor dem Kamin verbracht.

Übrigens wollte ich mal ein "Danke" aussprechen an meine Familie, meinen Freund und all die lieben Freunde und Bekannten, die sich in den letzten Wochen so lieb um mich gekümmert und mich nicht im Stich gelassen haben. Ich habe viel Besuch bekommen, Anrufe, Karten und Nachrichten auf vielen verschiedenen Wegen. Blumen, viel Schokolade und andere Leckereien, die mir Trost gespendet haben. Danke, dass es euch gibt! Doch leider habe ich auch das Gegenteil erfahren müssen. Einige "Freunde" haben sich so gut wie gar nicht gemeldet. Teilweise habe ich eine einzige Nachricht via Whatsapp bekommen und obwohl ich darauf geantwortet habe, kam bis heute keinerlei Reaktion mehr. Menschen, von denen ich erwartet hätte, dass sie vielleicht mal vorbeikommen oder irgendwas von sich hören lassen, haben sich auch nach fast 12 Wochen nicht bei mir gemeldet, dabei sitzen wir seit Jahren fast täglich zusammen in den Vorlesungen, verbringen unsere Freistunden zusammen und hatten auch abseits der Uni immer viel Kontakt. Die Betonung liegt auf "hatten". In Zukunft nämlich garantiert nicht mehr. Naja, der Ausdruck "gute Freunde" verdeutlicht ja, dass es auch schlechte Freunde gibt, aber das muss ich vermutlich niemandem erzählen. Es ist traurig, dass man sich in manchen Menschen so täuschen kann. An dieser Stelle finde ich folgendes Zitat sehr passend:
"Erst in schlechten Zeiten erfährst du, wer deine wahren Freunde sind."
Diesen Donnerstag habe ich übrigens meine 12 Wochenkontrolle. Dafür fahre ich mit meiner Mutter nach Dortmund in die Klinik. Ein bisschen nervös bin ich jetzt schon. Hoffentlich verläuft alles nach Plan und ich kann Donnerstag mit einer Belastung von 10kg beginnen. Das wird bestimmt ein irres Gefühl wieder - wenn auch nur leicht - auftreten zu dürfen.. nach 12 Wochen! Auch, wenn es wohl sehr schmerzvoll wird und auch die nächsten Wochen garantiert nicht einfach, ich freue mich so, wenn ich wieder einen Schritt weiter gekommen bin. Ich bin so gespannt und melde mich nach meiner Kontrolle am Donnerstag wieder!

Liebste Grüße
Tina

Donnerstag, 7. August 2014

6 Wochenkontrolle, endlich wieder Sitzen.

Hallo ihr Lieben,

morgen ist meine Hüftumstellung bereits 6 Wochen her. In den letzten Wochen ist nicht viel passiert. Ich habe mich gut zu Hause "eingelebt" und bekomme den Alltag gut bewältigt. Mein Tagesablauf ist ziemlich eintönig und ich spritze mir mir weiterhin jeden Abend brav die Thrombosespritze, Mittlerweile gehe ich alleine duschen und schaffe es auch selbstständig mich an- und auszuziehen. Das war nach einigen Tagen zu Hause kein Problem mehr. Die meiste Zeit habe ich im Bett gelegen und bin nur wenig aufgestanden. Meist nur, wenn ich wirklich aufstehen musste. In der ersten Zeit war ich ein bisschen ängstlich und dementsprechend vorsichtig. Hatte Angst eine falsche Bewegung zu machen oder versehentlich mit dem operierten Bein aufzutreten. Ab und zu war ich ein paar Minuten vor der Tür um einen kleinen Spaziergang zu machen, aber immer nur in Begleitung. Die frische Luft hat wirklich gut getan. In den letzten Tagen habe ich vermehrt Rückenschmerzen, ich kann - und will - wirklich nicht mehr länger im Bett liegen. Das ist so deprimierend. Meine Fersen schmerzen, sie sind förmlich taub. Fernsehen, Lesen, .. davon habe ich wirklich genug. Vor ein paar Tagen ist mir dann auch noch ein Malheur passiert. Als ich im Badezimmer stand und die Gehstützen in die Ecke stellen wollte, habe ich plötzlich mein Gleichgewicht verloren und bin mit (gefühlt) Volllast auf das operierte Bein gestampft. Das tat so weh, aber eigentlich nur im Moment des Auftretens. Danach habe ich mich noch elender gefühlt und ein ungutes Gefühl machte sich breit. Immerhin stand ich kurz vor der 6 Wochenkontrolle. Die Narben haben sich meiner Meinung ganz gut gemacht. Ich habe sie schon einige Male mit Öl einbalsamiert, damit sie schön geschmeidig bleiben. Die Narben am Becken und am Hintern hatte ich gestern Abend bzw. heute Morgen erst noch fotografiert. 
Heute war es dann endlich soweit: Mein Termin zur 6 Wochenkontrolle war um 10.45 Uhr bei meinem Orthopäden in Moers. Hier sollte nur eine Röntgenkontrolle gemacht werden, ohne Besprechung der Bilder. Das macht nämlich die Klinik in Dortmund. Alle Aufnahmen sollen mit der Post zur Klinik geschickt werden. Ich erhalte dann nach Begutachtung der Bilder einen Anruf und darf dann (hoffentlich) wieder mit dem Sitzen beginnen. Von anderen Triple-Patienten habe ich erfahren, dass es manchmal 1-2 Wochen dauert, bis die Rückmeldung aus Dortmund kommt. Der Krankentransport war für 10.15 Uhr bestellt, da ich ja im Liegen zur Praxis gebracht werden musste. Leider kam der Krankentransport zu spät und das sogar fast 45 Minuten. Ich kam dann natürlich zu spät. Das war aber glücklicherweise kein Problem. Ich durfte mich in einem Behandlungszimmer auf eine Liege legen und wartete dort. Beim Röntgen musste ich mich dieses Mal hinlegen. Meinem Rücken hat das nicht gerade gut getan. Nach der Aufnahme wartete ich wieder im Behandlungszimmer, da mich noch ein Orthopäde sehen wollte. Das war leider nicht mein behandelnder Orthopäde, da er momentan Urlaub hat. Zuerst hat er sich meine Narben angesehen und sie alle für sehr gut aussehend befunden. Von der Röntgenaufnahme war er allerdings nicht gerade begeistert. Er sagte nicht viel dazu, im Endeffekt ist er ja auch nicht derjenige, der die Aufnahme beurteilen soll, aber seine Worte stimmten mich traurig. Innerlich bangte ich um meine bevorstehende Sitzerlaubnis. Er war der Meinung, dass sich vor allem am Schambein noch nichts getan hätte und auch kein Ansatz zu sehen ist, dass sich Knochengewebe gebildet hat. Blöd. Wenn das wirklich stimmt, kann ich das Sitzen wohl vergessen. Ich hatte noch nach einem Rollstuhl gefragt wegen einer Klausur im September, an der ich gerne teilnehmen würde, und er sagte nur "Mit dem Rezept warten wir erstmal ab. Wer weiß, ob sie in den nächsten fünf Wochen überhaupt noch sitzen dürfen. Wir warten jetzt erstmal die Rückmeldung aus Dortmund ab und schauen dann weiter." Na toll, ganz großes Kino. Jetzt heißt es nur abwarten und Tee trinken. Hoffentlich lässt sich die Klinik nicht allzu lange Zeit. Ich sitze, ach nee, liege.. auf heißen Kohlen! 
Der Transport zurück nach Hause war sehr unangenehm. Wir fuhren über Kopfsteinpflaster und das hat weder meiner Hüfte, noch meinem Rücken gefallen. Zu Hause im Bett konnte ich kaum mehr liegen, da mir einfach alles weh tat. Am Nachmittag hatte meine Mutter noch einige Sachen zu erledigen und weil sie in der Nähe war, fuhr sie die CD mit den Röntgenaufnahmen persönlich zur Klinik. Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit, dass meine Aufnahmen auch wirklich ankommen und nicht irgendwo auf dem Weg verloren gehen. Es konnte also nichts mehr schief gehen. Von nun an war also Warten angesagt. Warten auf den erlösenden Anruf aus Dortmund, dass ich das Sitzen wieder in den Angriff nehmen kann. Am Abend gegen 18.30Uhr klingelte mein Handy. Die angezeigte Nummer auf dem Display kannte ich nicht. Nachdem ich abgenommen hatte, traute ich meinen Ohren nicht. Eine freundliche Dame meldete sich mit "Rosery, Klinikum Dortmund". Als sie dann mit "Ich habe mir gerade ihre Aufnahme angesehen, .." anfing, hatte ich kurz Angst, dass jetzt kommt " ..und leider kann ich Ihnen noch keine Sizterlaubnis erteilen." Doch das kam glücklicherweise nicht. Ich darf wieder sitzen, bis 90 Grad beugen und sogar ab und zu als Beifahrer im Auto mitfahren. Zuerst muss ich das Sitzen aber noch üben. Oh man, ich darf wirklich sitzen! 

Edit: Sitzen ist übrigens gar nicht mal so einfach. Es zwickt im Po und zieht etwas im Rücken. Es ist irgendwie schwer den Oberkörper gerade zu halten und ich habe das Gefühl, dass ich weniger Luft bekomme, wenn ich gerade sitze. Echt ein komisches Gefühl. Das muss ich in den nächsten Tagen erstmal üben. Länger als 1-2 Minuten schaffe ich erstmal nicht. Ach, ich freue mich trotzdem. Der nächste Schritt wäre geschafft und in weiteren 6 Wochen steht dann die 12 WoKo in Dortmund an. Genau heute, heute in 6 Wochen. 42 Tage to go! Die schaffe ich auch noch und dann geht es mit der Belastung los, hoffentlich! 


Allerliebste Grüße
Tina

Montag, 28. Juli 2014

Erstes Lebenszeichen / Krankenhausaufenthalt.

Hallo ihr Lieben,
heute gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen von mir. Die Operation liegt morgen genau vier Wochen zurück und es geht mir den Umständen entsprechend gut. Im Folgenden werde ich Tag für Tag meines Krankenhausaufenthalts abarbeiten und euch berichten, was ich in dieser Zeit "durchmachen" musste.

Aufnahmetag (Donnerstag, 26.06.2014)
Gegen 10 Uhr wurde ich auf der Station K23 (Kinderorthopädie) in der Städt. Klinik Dortmund-Mitte aufgenommen. Zur Unterstützung habe ich meine Mutter mitgenommen um die letzten Stunden vor der anstehenden Operation nicht alleine durchstehen zu müssen. Zuerst wurden ein paar Formalitäten geklärt. Im Anschluss wurde mir ein Zimmer zugeteilt - ein 4er Zimmer. Es war zum Glück erst ein Bett belegt als ich das Zimmer betrat. Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus, wie schlimm es wird, wenn alle Betten belegt sind und jeder Besuch empfängt. Doch diese Befürchtung hatte sich zum Glück nicht bestätigt. Der Tag verging schnell: Blutabnahme, neue Röntgenbilder meiner Hüfte und noch ein paar Untersuchungen. Abschließend hatte ich noch das Gespräch mit dem Narkosearzt, der mir zu einem Peridualkatheter (PDK), einer sogenannten Schmerzpumpe, rat. Ein Peridualkatheter ist ein dünner Schlauch aus Kunststoff, der mittels einer örtlichen Betäubung mithilfe einer Hohlnadel in den Peridualraum in der Nähe des Rückenmarks eingesetzt wird. Nach der Entfernung der Hohlnadel kann über den PDK ein Lokalanästhetika (örtliches Betäubungsmittel) gegeben werden. Das bewirkt, dass die zum Rückenmark führenden schmerzleitenden Nervenfasern vorübergehend ausgeschaltet werden. Die Schmerzpumpe spritzt in regelmäßigen Abständen Schmerzmittel in den Peridualraum und bei Bedarf können auch zusätzliche "Schüsse" Schmerzmittel gesetzt werden, was ich dann selber regulieren kann. Nach Abschluss des Gesprächs gönnte ich mir mit meiner Mutter noch ein Eis beim Italiener. Danach verabschiedeten wir uns und ich setzte mich auf mein Bett. An dieser Stelle wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, dass für mich ab morgen ein "neues Leben" beginnen würde.. und das hoffentlich schmerzfrei. Zuletzt ist noch zu erwähnen, dass ich am Abend abführen musste. Hierzu verkneife ich mir jeglichen Kommentar und Übergebe meine Privatsphäre in die Hände des Krankenhauses.

Operation (Freitag, 27.06.2014)
Am Morgen kam gegen 6.30 Uhr eine Schwester ins Zimmer um mich zu wecken. Ich lag aber schon länger wach und war bereits gewaschen, weil ich absolut nicht mehr schlafen konnte. Leider wurde mir dann mitgeteilt, dass es einen Notfall gab und sich meine Operation von 8 Uhr auf 10 Uhr verschiebt. Langsam wurde ich nervös. Also ging ich ausgiebig duschen, zog mein OP-Hemd an und legte mich in mein Bett. Ich hatte Durst, durfte aber schon seit 5 Uhr nichts mehr trinken und ein bisschen schlecht vor Aufregung wurde mir auch. Dann kam eine Schwester und gab mir ein Beruhigungsmittel. Eine komische Pille war das. Ich organisierte noch meinen Schrank und kurze Zeit später merkte ich, dass ich nicht mehr Herrin meiner Sinne war und legte mich vorsichtshalber zurück ins Bett. An jegliche Unterhaltungen, die ich im Anschluss noch mit meiner Bettnachbarin Celin oder den Schwestern führte, kann ich mich bis heute nicht mehr erinnern. Ich kann mich erst wieder an einen langen Tunnel erinnern, durch den ich geschoben wurde. Das war die Unterführung von der Kinderorthopädie herüber ins Hauptgebäude zum Operationssaal. Ich konnte Stimmen wahrnehmen, aber es fühle sich an, als wäre ich in einer anderen Welt. Die Stimmen waren alle so weit weg. Dann kamen mehrere Narkoseärzte. An der Hand wurde mir ein Zugang gelegt und mein Blutdruck wurde auch noch gemessen. Ich sollte mich hinsetzen, damit der Zugang des PDK über das Rückenmark gelegt werden konnte, aber alleine sitzen konnte ich nicht (mehr). Mein Körper fühlte sich plötzlich an wie Pudding. Ein Narkosearzt hielt mich fest und sagte mir, dass ich meinen Kopf ruhig auf seine Schulter legen kann. Das tat ich auch und legte meine Arme um den Arzt. Das Legen des PDKs tat nicht weh und machte sich nur über ein Pieken in einen Wirbel bemerkbar. In meinen Augen geschah alles in Slow-Motion.. Ein Arzt sagte zu mir, dass er mir jetzt noch etwas Sauerstoff gibt und hatte acht Spritzen in der Hand. Drei dieser Spritzen gab er mir über den Zugang an der Hand und mein letzter Gedanke an dieser Stelle war "Häh? Flüssiger Sauerstoff?" .. Gegen 15 Uhr bin ich aufgewacht. Ich hatte Durst, durfte aber immer nur kleine Schlückchen Wasser zu mir nehmen. Neben mir schnarchte ein Opa vor sich hin. Zwei Stunden sollte ich noch im Aufwachraum verweilen. Ich war an mehrere Maschinen angeschlossen und alle paar Minuten pumpte sich das Blutdruckmessgerät an meinem Arm auf. Ich war ein bisschen genervt, weil sowohl das Messgerät als auch der schnarchende Opa mir jegliche Möglichkeit ein bisschen zu Schlummern nahm. Gegen 17 Uhr wurde ich dann zurück auf mein Zimmer geschoben. Es ging mir den Umständen entsprechend gut. Nur die vielen Schläuche nahmen mir meine Bewegungsfreiheit. Die Operation ist komplikationslos verlaufen und dauerte um die 4,5 Stunden. Das meiste Blut, das ich während der Operation verlor, wurde aufgefangen, gereinigt und meinem Körper wieder zugeführt um den Blutverlust so gering wie möglich zu halten. Während der OP habe ich keine meiner zuvor gespendeten Eigenblutkonserven verabreicht bekommen. Dies geschieht nämlich erst, wenn der Hämoglobin-Wert unter 7,5 fällt. Hämoglobin (Hb) ist für den Transport von Sauerstoff verantwortlich, der in der Lunge aufgenommen wird und durch die Blutgefäße transportiert wird. Ist der Hb-Wert zu niedrig, kann der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und reagiert mit Symptomen wie Müdigkeit, Schwindel oder Schwächeanfällen. Zum Glück war mein Hb-Wert gar nicht erst so tief gefallen, auch, wenn es schon ein bisschen traurig ist, wenn mein Eigenblut nicht verwendet werden kann. Dann war der ganze Stress nämlich für die Katz'. Der restliche Tag war sehr unspektakulär. Ich rief meine Eltern an und quatschte einige Zeit mit ihnen und unterhielt mich den restlichen Abend mit meiner Bettnachbarin, die ebenfalls heute operiert wurde. Hunger hatte ich keinen mehr. Ich hätte ohnehin nur Zwieback oder trockene Leibnizkekse essen dürfen.

1. Tag post OP (Samstag, 28.06.2014)
Heute Nacht ging es mir nicht so gut. Ich hatte Schmerzen und war froh, dass ich den Katheter im Rücken hatte. So habe ich mir mehrmals einen zusätzlichen "Schuss" Schmerzmittel über die Pumpe geben können. Ab und zu musste ich auch nach der Schwester klingeln, weil ich es kaum aushalten konnte. Fast stündlich bin ich wach geworden und habe jedes Mal einfach nur gehofft, dass mehr Zeit verstrichen ist und ich die Nacht bald hinter mir habe. Der Morgen nach der Operation.. Erst heute kann ich wirklich fassen, was da gestern gemacht wurde: Die 3fache Umstellung meiner linken Hüfte. Ich habe es wirklich machen lassen. Ein komisches Gefühl so im Bett liegen zu müssen und für die nächsten Tage nicht aufstehen zu können. Das Bein der operierten Seite liegt in einer Beugeschiene. Mittlerweile ist das relativ gut auszuhalten. Um 6.45 Uhr wurden wir geweckt. Auf meinem Tisch wurden eine Schüssel mit Wasser, Zahnbürste und andere Waschutensilien abgestellt. Ich fühle mich richtig hilflos. Ich putzte mir die Zähne im Liegen und schüttete mir fast die Hälfte des Wassers ins Bett. Am liebsten hätte ich geheult. Mit der Hilflosigkeit und der Tatsache, dass ich auch in den nächsten Monaten auf sehr viel Hilfe angewiesen bin, muss ich mich erst noch anfreunden. Bis zu den Oberschenkeln konnte ich mich selber waschen, den Rest übernahm eine Schwester. Morgens besuchten mich meine Eltern, Geschwister und mein Freund. Sie verbrachten den kompletten Tag an meinem Bett und machten mir den Tag erträglich und meine Hilflosigkeit rückte in den Hintergrund. Im Laufe des Tages fühlte ich mich nicht gut. Meine Blutwerte waren ebenfalls sehr schlecht und ein Arzt entschied, dass mir meine Blutkonserven verabreicht werden müssen. Danach ging es mir besser und ich war nicht mehr ganz so niedergeschlagen wie zuvor.


2. Tag post OP (Sonntag, 29.06.2014)
Heute morgen wurden die Wunddrainagen gezogen und im Anschluss alle drei Pflaster gewechselt. Das Ziehen der Drainagen war sehr unangenehm, tat aber eigentlich nur für ein paar Sekunden weh. Ich habe es mir ehrlich gesagt viel schlimmer vorgestellt. Die Wunden sehen alle sehr gut aus. Von der Narbe am Becken durfte ich schnell noch ein Foto schießen bevor die Wunddrainagen gezogen wurden. Bei genauem Hinschauen sieht man noch den Beginn der Naht am Schambein. Die dritte Naht befindet sich auf meinem Hintern. Zusammengefasst läuft jeder Tag nach dem gleichen Schema ab: Waschen, Frühstücken, Schmerzrunde (Blutabnahme, neue Kühlkissen, Fieber messen), Narkoseärzte prüfen den Schmerzkatheter, Reinigungskräfte kommen, Schmerzrunde (neue Kühlkissen), Mittagessen, Abendessen, Schmerzrunde (neue Kühlkissen, Thrombosespritzen). Heute verstand ich dann so langsam, was es mit den "Verdauungsproblemen nach langer Narkose" auf sich hat. Mein Bauch war voll mit Luft und fühlte sich hart an. Bauchschmerzen hatte ich aber nicht. Ab sofort sollte ich Tabletten einnehmen, die helfen Luft abzulassen. Sehr zur Freude meines Besuchs.. Haha, aber zum Glück zeigten die Tabletten heute keine Wirkung mehr.

3. Tag post OP (Montag, 30.06.2014)
Der Morgen gestaltete sich wie immer: Waschen, Frühstücken, Schmerzrunde.. Ich wartete hoffnungsvoll auf die Krankengymnastin, denn heute sollte ich meine ersten Übungen bekommen, die ich liegend im Bett ausführen sollte um die verloren gegangene Muskulatur der operierten Seite zu trainieren. Die Übungen waren für mich gut machbar und ich verspürte keine Schmerzen dabei. Insgesamt waren es drei verschiedene Übungen, wo ich beispielsweise meine Zehen zum Körper ziehen musste und gleichzeitig die Knie durchgedrückt werden sollten. Heute habe ich auch die Rezepte für die Krankenkasse bekommen. Die werde ich nachher meiner Mutter mitgeben, sodass sie sich um die Organisation von Krankenbett und Toilettenerhöhung für zu Hause kümmern kann. Diese beiden Hilfsmittel sind nämlich unverzichtbar für mich in den nächsten 12 Wochen und ich werde hier auch nur entlassen, wenn ich diese Hilfsmittel zu Hause habe. 



4. Tag post OP (Dienstag, 01.07.2014)
Nach dem Frühstück wurden alle Pflaster erneut gewechselt. Alle drei Wunden verheilen sehr gut und sehen angeblich auch "sehr schön" aus. Naja, wenn man das überhaupt zu Narben sagen kann. Nach dem Pflasterwechsel habe ich meine vierte und auch letzte Übung von der Krankengymnastin bekommen. Auf dem Rücken liegend sollte ich mich zuerst auf meine Unterarme stützen und anschließend auf die Hände. Die Schwestern gaben mir bereits am Morgen das Gefühl, dass heute kein guter Tag für mich werden würde. Sie hatten sich nämlich dazu entschlossen mein Verdauungsproblem in Angriff zu nehmen. Ojeh, Abführtag.. und das auch noch im Bett. Was gibt es schöneres. Diesen Tag möchte ich dann bitte aus meinem Gedächtnis löschen. Am Nachmittag kam meine Mutter wieder vorbei. Sie berichtete mir von ihrem Kampf mit der Krankenkasse. Es stellte sich als schwierig heraus, das Krankenbett genehmigt zu bekommen. Die Toilettenerhöhung wurde ohne weiteres genehmigt, nicht aber das Bett. Die Knappschaft will zuerst noch ein Formular an die Klinik faxen, das ein Arzt ausfüllen soll und auch an mich irgendeinen Papierkram, den ich ausfüllen soll. Na schön. Das kann ja noch was geben. Morgen soll übrigens die Schmerzpumpe gezogen werden. Irgendwie ein komisches Gefühl, sich keinen Schuss mehr setzen zu können.

5. Tag post OP (Mittwoch, 02.07.2014)
Heute war der Tag auf den ich seit so vielen Tagen sehnsüchtig gewartet habe: Ich durfte zum 1. Mal seit der Operation aufstehen. Zwar durfte ich nur am Bettrand stehen, aber ich freute mich so sehr. Meine einzige Sorge war, dass mein Kreislauf mir einen Strich durch die Rechnung macht. Kurz bevor die Krankengymnastin kam, wurde mir schlagartig übel und auch kurzzeitig schwarz vor Augen. Ich wurde sehr nervös, hatte Angst, dass ich heute doch im Bett bleiben muss und ich nicht aufstehen kann. Eine Schwester brachte mir Tropfen gegen Kreislaufprobleme und ich trank einen Schluck Cola. Nach einer Weile ging es mir besser und dem Aufstehen stand nichts mehr im Wege. Als Sabine, die Krankengymnastin, kam, zeigte sie mir zuerst, wie ich überhaupt aus dem Bett komme, ohne mich hinzusetzen. Sitzen ist für mich ja in den ersten sechs Wochen nach der Operation absolut tabu. Als ich dann so wackelig auf einem Bein mit den zwei Krücken stand, dachte ich mir nur, dass es das doch jetzt nicht schon gewesen sein kann. Ich fühlte mich sehr gut und war bereit meine ersten Schritte zu gehen. Sabine erzählte mir, dass es viele beim ersten Mal noch nicht einmal in den Stand schaffen aufgrund von Kreislaufproblemen und ich wollte gleich meine ersten Schritte gehen. Aber sie hielt mich am Arm fest und ich sollte gehen. Das tat ich auch und lief eine kleine Runde im Zimmer. Ich war so happy! Zwar darf ich das operierte Bein die nächsten 12 Wochen nicht belasten, aber das machte mir nichts aus. Zuhause hatte ich zuvor nämlich schon geübt auf Krücken zu laufen und das hatte sich jetzt auch bewährt. Danach bin ich dann schnell wieder ins Bett. Die ersten Schritte waren getan und morgen geht es weiter. Das Beste war noch, dass meine Mutter mit meiner Oma vorbeikam und sie mich im Zimmer stehen sahen. Auch heute führte meine Mutter wieder etliche Telefonate mit meiner Krankenkasse und mit dem Sanitätshaus, das eigentlich das Krankenbett liefern soll. Es kann anscheinend niemand die Komplexität der Operation nachvollziehen und auch nicht die Tatsache, dass ich mein operiertes Bein 12 Wochen nicht belasten darf und sogar sechs Wochen nicht sitzen darf. Ich bin froh, dass meine Mutter sich um alles kümmert, denn ich hätte wohl sofort meine Nerven verloren und wäre ausgeflippt. 

6. Tag post OP (Donnerstag, 03.07.2014)
Am Morgen wartete ich sehnsüchtig auf Sabine um endlich wieder auf die Beine zu kommen. Heute haben wir sogar das Zimmer verlassen und sind auf dem Flur auf und ab gegangen. Das hat wirklich gut getan und ich merke, dass es jetzt eigentlich nur bergauf geht und ich jeden Tag ein paar Schritte weiterkomme. Ab heute darf ich auch wieder eine normale Toilette nutzen, natürlich mit Sitzerhöhung, aber das macht mir nichts aus. Das Gefühl, nach einer Woche, wieder auf einer Toilette zu sitzen, war einfach göttlich. Zwar zwickt es ganz schön in der Hüfte, aber das wird sich in den kommenden Tagen auch legen. Meine Haare wurden heute übrigens im Bett gewaschen. Was für ein tolles Gefühl. Blöd war nur, dass ich danach so extreme Knoten hatte, dass das Herausbürsten fast eine Stunde gedauert hat, grr. Der Tag verging wieder sehr schnell, da heute viel Besuch vorbeikam.. und ein Eis wurde mir auch mitgebracht, lecker!

7. Tag post OP (Freitag, 04.07.2014)
Meine Operation liegt heute genau eine Woche zurück. Die Zeit verging viel schneller als gedacht und es war auch nicht annähernd so schrecklich, wie ich es mir vorgestellt hatte. Meine Bettnachbarinnen sind alle so super lieb und wir verstehen und super. Wir unterhalten uns immer den ganzen Tag und lachen viel. Gestern habe ich erfahren, dass ich Montag entlassen werden soll. Das stimmte mich schon ein bisschen traurig irgendwie, weil ich die Mädels vermissen werde. Womöglich wird aber aus meiner Entlassung nichts, bis jetzt wurden ja weder Toilettenerhöhung geliefert.. noch das Krankenbett genehmigt. Am Nachmittag kam meine Mutter vorbei und hatte tolle Neuigkeiten: Das Krankenbett wurde genehmigt - na endlich.. und die Toilettenerhöhung wurde sogar heute schon geliefert.

8. Tag post OP (Samstag, 05.07.2014)
Von heute gibt es nichts besonderes zu erzählen. Ich hatte viel Besuch da und bin in Begleitung ein bisschen auf dem Flur hin- und hergelaufen. Das sollte ich nämlich üben, da freitags und samstags keine Krankengymnastik stattfindet.

9. Tag post OP (Sonntag, 06.07.2014)
Auch heute ist nichts besonderes passiert. Der Tag verlief genau wie der gestrige mit dem einzigen Unterschied, dass mein Freund mit heute einen Döner mitgebracht hat. Die Schwestern stressen übrigens schon wieder, weil ich noch immer keinen richtigen Stuhlgang hatte, aber das ist mir relativ egal. Ich habe keinerlei Bauchbeschwerden und esse auch jeden Tag nur sehr wenig, sodass ich mir da noch keine Sorgen machen muss. 

10. Tag post OP (Montag, 07.07.2014)
Heute war mein letzter Tag. Am Morgen wurden die Fäden gezogen. Nur das Ziehen der Fäden am Becken war leicht schmerzhaft. Bei den anderen Narben hab ich es gar nicht richtig gemerkt, so schnell und schmerzlos war es. Mit Sabine bin ich heute ins Treppenhaus gelaufen und eine Etage hoch und wieder zurück. Treppen laufen mit Gehstützen ist ja fast einfacher als geradeaus laufen, haha. Liegt vielleicht auch daran, dass ich es zu Hause geübt habe und alle paar Tage mit den Krücken hoch und wieder herunter gelaufen bin. Aber das hatte ich nicht verraten. Vormittags kam noch meine Mutter und hat alle meine Sachen eingepackt und schon einiges mit nach Hause genommen, so müssen die Sanitäter morgen nicht so viel schleppen. Nachmittags hat meine Mutter mich dann mit zum Röntgen begleitet. Die Aufnahme zeigte, dass alles in Ordnung ist und alle Schrauben noch genau so stehen, wie es sein soll. Es ist schon irgendwie ein komisches Gefühl zu wissen, dass Scham-, Sitz- und Darmbein jetzt mit Schrauben zusammen gehalten werden. Meine nächste Kontrolle habe ich dann in ca. 4,5 Wochen bei meinen Orthopäden in Wohnortnähe, wo ich ebenfalls per Liegendtransport hinbefördert werde. Hoffentlich verschiebt sich bis dahin nichts und alles verwächst so, wie es sein soll..

11. Tag post OP (Dienstag, 08.07.2014)
Pünktlich um 9 Uhr kamen zwei Sanitäter und holten mich mit einer Trage ab. Alles ging super fix. Ich habe mich noch schnell bei meinen lieben Bettnachbarinnen verabschieden können und ein paar Zettel von einer Schwester für zu Hause mitbekommen. Dann ging es schon los. Die Fahrt war leider ein bisschen holprig und wir standen mehrmals im Stau. Das ganze Stop-and-Go war mehr als unangenehm. Ich konnte jede Bremsung in der Hüfte spüren und war froh als wir nach 70km endlich zu Hause ankamen. Die Sanitäter haben mich mit der Trage bis ins Wohnzimmer gefahren (hier steht nämlich mein Krankenbett) und mich von dort ins Bett gehoben. Ich hätte natürlich auch auf Krücken reingehen können.. aber naja, man gönnt sich ja sonst nichts. Home, sweet home!

Donnerstag, 24. Juli 2014

Triple Osteotomie (Dreifache Beckenosteotomie) nach Tönnis

Hallo ihr Lieben,

wie bereits in meinem letzten Blogeintrag erwähnt, wurde ich mit einer Hüftdysplasie geboren. Leider habe ich aufgrund der Fehlstellung des Hüftgelenks tagtäglich immer stärkere Schmerzen erfahren müssen. Von Stichen im Po, schwerem Ziehen in der Hüfte bis hin zu Schmerzen im Knie, sodass ich teilweise kaum mehr laufen konnte und am Ende fast jeden Tag Schmerzmittel einnehmen musste. Ohne eine Behandlung der Hüftdysplasie wäre es in den nächsten Jahren zu einem Verschleiß gekommen, bis hin zu einer Hüftgelenksarthrose mit der Folge, dass eine künstliche Hüfte hätte eingesetzt werden müssen. Doch dafür bin ich mit 24 Jahren definitiv noch zu jung. Durch meinen Orthopäden erfuhr ich von einer anderen Operationsmöglichkeit, der sogenannten Triple Osteotomie (= Dreifache Beckenosteotomie). 

Im Folgenden möchte ich euch von dieser Operation erzählen, die ich vor 3,5 Wochen an meiner linken Hüfte habe durchführen lassen und möchte euch Mut machen, diesen Schritt zu gehen, falls ihr vor der gleichen Entscheidung stehen solltet.

Im Jahre 1970 wurde die Triple Osteotomie erstmals von Prof. Dr. Dietrich Tönnis und Dr. Klaus Kalchschmidt an der Städt. Klinik Dortmund-Mitte entwickelt und durchgeführt. Der Begriff setzt sich zusammen aus der Durchtrennung (Osteotomie) aller drei (Triple) Beckenknochen (Sitzbein, Schambein und Darmbein), die die Hüftpfanne bilden. Nach der vollständigen Herauslösung der Hüftpfanne vom Rest des Hüftbeins ist es möglich die Hüftpfanne so weit zu schwenken, dass die Überdachung des Hüftkopfes nahezu anatomisch - wie bei einer gesunden Hüfte - rekonstruiert werden kann. Die Operation verspricht auch bei bereits beginnender Arthrose Erfolg, sodass ein künstliches Hüftgelenk weit hinausgezögert oder sogar ganz vermieden werden kann. Die Klinik in Dortmund ist für ihren Schwerpunkt der rekonstruktiven Beckenchirurgie bundesweit und darüberhinaus auch im Ausland bekannt und führt die dreifache Beckenosteotomie täglich durch. 

Quelle: www.wikipedia.de

Die Abbildung zeigt eine linksseitige Hüftdysplasie einer erwachsenen Frau. Die roten Linien sollen verdeutlichen, an welchen Stellen die Hüfte komplett durchtrennt wird.


Da die dreifache Hüftumstellung nach der Operation zu starken Schmerzen führt, wird im Vorfeld meistens ein Schmerzkatheter gelegt, der dem Körper für die ersten Tage nach dem Eingriff kontinuierlich Schmerzmittel zufügt.


Der Aufenthalt im Krankenhaus beträgt in der Regel 10-14 Tage. Am fünften Tag post OP beginnt die Mobilisierung des Patienten mithilfe von Unterarmgehstützen. Das operierte Bein darf dabei allerdings 12 Wochen lang nicht belastet werden. Sitzen ist ebenfalls streng untersagt in den ersten sechs Wochen nach der Operation, sodass es erforderlich ist vom Liegen im Bett in den Stand zu kommen. Diese Technik wird im Krankenhaus erlernt. Auch für den Gang zur Toilette ist eine Toilettenerhöhung erforderlich.


Die Entlassung nach Hause erfolgt erst, sobald das Laufen mit Unterarmgehstützen erlernt wurde und auch das Treppensteigen keine Probleme mehr bereitet. 


Es erfolgen zwei Kontrollen. Die 6 WoKo: Ist hier alles in Ordnung, darf das Sitzen wieder erlernt werden. An dieser Stelle sollte gesagt sein "Sitzen zu dürfen" heißt nicht "Sitzen zu können" und die 12 WoKo: Ist hier alles in Ordnung, wird in kleinen Schritten (meist 10-15kg) mit der Belastung des operierten Beins begonnen und Woche pro Woche erhöht.

Falls ihr mehr wissen willst oder Fragen habt, könnt ihr mir gerne mailen oder hier einen Kommentar hinterlassen.

Liebste Grüße
Tina

Donnerstag, 26. Juni 2014

Endstation Hüftdysplasie.

"Wer keine Zeit für seine Zeit für keine Gesundheit aufwendet, wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen."
Im September 1989 habe ich mit knapp 4kg das Licht der Welt erblickt. Nachdem alle Standard-Untersuchungen durchgeführt wurden, hieß es, dass ich kerngesund sei. Auch die Ultraschalluntersuchung meiner Hüfte zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Allerdings standen meine Füße etwas nach innen. Nicht weiter tragisch. Angeblich nur sogenannte Sichelfüße laut Arzt. Hierbei handelt es sich um eine Fehlstellung der Füße, die aufgrund der Lage des Fetus in der Gebärmutter auftreten kann. Deswegen bekam ich direkt einen Tag nach der Geburt beide Beine gegipst. 



Als ich ungefähr 4 Jahre alt war und die Welt alleine zu Fuß erkundete, fiel meinen Eltern ins Auge, dass ich eine leichte Fehlstellung der Füße hatte und diese nach innen zeigten. Nachdem erneut der Orthopäde aufgesucht wurde, hieß es dann plötzlich, dass ich wohl seit Geburt an eine "grenzwertige" Hüftdysplasie (beidseitig) habe. Kurz nach der Geburt hätte die Dysplasie durch breites Wickeln oder durch das Tragen einer Spreizhose ohne Operation gerichtet werden können. Im Alter von mittlerweile 4 Jahren aber leider nicht mehr. Durch die "grenzwertige" Dysplasie standen dann folgende Möglichkeiten im Raum:
- Operation und alles wird gut.
- Operation und spätere Beschwerden, weil eigentlich keine OP nötig gewesen wäre.
- Keine Operation und alles wird gut.
- Keine Operation und spätere Beschwerden, sodass es zur OP im späteren Lebensalter kommt.
Meine Eltern entschieden sich letzendlich gegen die OP (und ich hätte es an ihrer Stelle auch getan, wenn es um mein Kind gegangen wäre. Ich würde meinen Eltern niemals irgendeinen Vorwurf machen, dass ich mich jetzt mit 24 unters Messer legen muss!).

Glücklicherweise hatte ich auch nie Beschwerden. Ich bin jahrelang leistungsmäßig im Verein geschwommen. Eine bessere Sportart hätte ich auch nicht machen können. Vielleicht bin ich auch deswegen so lange schmerzfrei davon gekommen. Irgendwann hatte ich immer mal wieder Probleme mit dem Brustbeinschlag, dann kam es zu einem kurzen Schmerz in meinem Schambereich, was aber nicht wieder vorkam, da ich mit 16-17 Jahren irgendwann aufgehört habe. Ich ging zum Gymnasium und ich konnte es zeitlich einfach nicht mehr einrichten regelmäßig zum Training zu gehen etc. Durch die jährlichen Kontrollen beim Orthopäden (Sporttauglichkeitsuntersuchung) wurde meine Hüfte auch immer wieder begutachtet und es wurde eine nur leichtere Verschlechterung festgestellt. Nicht weiter dramatisch. Es hieß immer, dass ich damit alt werden könnte.

In der Oberstufe hatte ich dann erstmals richtige Probleme im Sportunterricht als wir turnten (nur links). Habe auch ein Attest bekommen und wurde in diesen Wochen vom Sportunterricht freigestellt. Mit der Zeit wurden die Beschwerden immer mal wieder schlimmer. Ab und zu ein brennender Schmerz oder auch mal ein schlimmes Ziehen vom Po bis in mein Knie. Das kam meist, wenn ich lange zu Fuß unterwegs war. Als ich ungefähr 21 war hatte ich vermehrt Schmerzen. Immer wieder musste ich Tabletten einnehmen, weil ich nachts keine Ruhe finden konnte. Mein linkes Bein schmerzte so sehr! Auch lange Shoppingtouren waren nicht mehr drin, sodass meine Schmerzensgrenze immer schneller erreicht wurde.

Als ich mich dann letztes Jahr im November wieder bei meinem Orthopäden vorstellte, überwies er mich nach Münster mit den Worten "An dieser Stelle kann ich nichts weiter für Sie tun. Ich möchte, dass sich ein Spezialist der Sache annimmt...". Im Januar stellte ich mich dann in Münster vor, wo ich dann mit der sogenannten "Triple Osteotomie" konfrontiert wurde. Ich hörte mir alles an (wusste aber schon so viel, da ich mich seit November sehr viel mit dem Thema OP auseinander gesetzt hatte..) und fühlte mich in Münster einfach nicht gut aufgehoben. Ich muss dazu sagen, dass dort auch nur eine Röntgenaufnahme gemacht wurde und alles in ziemlich kurzer Zeit abgehandelt wurde. Ich fühtle mich irgendwie im Stich gelassen und entschied mich dazu, eine weitere Klinik zu suchen. Also hab ich das Ganze selbst in die Hand genommen und noch einen Termin in Dortmund ausgemacht. Dort wurde neben weiteren Röntgenaufnahmen auch noch ein 3D-CT durchgeführt, womit die verschiedensten Winkel meiner Hüfte genau berechnet werden konnten. Der Arzt beschäftigte sich einige Zeit mit mir, hörte sich meinen Leidensweg an, testete meine Beweglichkeit und beantwortete alle meine Fragen bis ins kleinste Detail. Das gab mir ein Stück Sicherheit. Letztendlich entschied ich mich dann auch für die Operation in Dortmund und bekam den 27.6. zugeteilt. 

Mittlerweile habe ich 2x Eigenblut gespendet, was mir nach der Operation wieder verabreicht wird. Morgen werde ich stationär aufgenommen, werde die Nacht dann bereits in der Klinik verbringen und Freitag ist es dann soweit: Ich bekomme meine 3fache Hüftumstellung und bin nach langem Leidensweg hoffentlich wieder beschwerdefrei (zumindest links.. rechts kann dann ein Jahr später erfolgen). Oft stelle ich mir die Frage, ob ich mich wirklich richtig entschieden habe. Natürlich sind die Schmerzen tagtäglich da, aber wie stark sind eigentlich "starke" Schmerzen? Sind meine Schmerzen überhaupt stark genug um eine Operation jetzt schon lohnenswert zu machen? Stelle ich mich vielleicht nur an? Ich habe Angst und kann es kaum erwarten die Operation endlich hinter mich zu bringen.. Sobald es was neues gibt, werde ich mich melden.

Allerliebste Grüße
Tina

Montag, 23. Juni 2014

Safaripark Beekse Bergen.

Hallo ihr Lieben,


gestern kam mein Liebster auf die Idee eine Autosafari zu machen. Dafür fuhren wir zum Safaripark Beekse Bergen


Der niederländische Safaripark ist ein Wildpark in der Provinz Noord-Brabant in Hilvarenbeek bei Tilburg und wird als größter Tierpark in den Beneluxländern bezeichnet. Etwa 1250 Tiere aus insgesamt 250 verschiedenen Arten haben hier ein Zuhause. Der Schwerpunkt liegt auf der Afrikanischen Tierwelt, die mit den sogenannten "Big Five" stark vertreten ist. Hierzu gehören der afrikanische Elefant, das Nashorn, der afrikanische Büffel, der Löwe und der Leopard. Desweiteren finden sich auch Gorilla, Hyänen, Schimpansen, Kamele, Giraffen, Zebras, Krokodile, Pinguine, Vögel und viele weitere Tiere.

Bezahlt haben wir für unsere Tickets 25,50€ pro Person. Diese haben wir zuvor online von zu Hause aus bezogen, bezahlt und ausgedruckt und einen Rabatt von 1,50€ pro Ticket erhalten. Eine Portion Pommes mit Mayo, ein Snack (u.a Frikandel, Fleischkrokette..), ein 0,5l Softdrink und ein Eis waren hier inbegriffen. Wer allerdings nur eine Tageskarte ohne Verpflegung lösen möchte, ist hier mit 21,00€ (Onlinepreis) und 22,50€ (Kassenpreis) pro Person dabei. Der Park kann mit dem eigenen Auto, zu Fuß, auf einem Boot oder mit dem Bus erkundet werden. Alle Safari-Formen sind im Eintrittspreis enthalten.

Wir entschieden uns den Park zuerst mit dem Auto zu erkunden. Ich hatte keine Vorstellung davon, was mich erwarten würde und ging davon aus, dass wir durch einen Zoo fahren und uns die Tiere in ihren Gehegen eben vom Auto aus ansehen. Als ich dann sah, dass die Tiere gar nicht durch Gehege von uns getrennt waren und freilaufend die Straßen überquerten, war ich wirklich begeistert. Diese Zebras waren so sehr mit dem Fressen beschäftigt, dass sie sich nicht an uns interessierten und uns lediglich den Popo zeigten.


Leider hatten nicht alle Tiere so viel Lust bis in die Nähe des Auto zu kommen, sodass wir diese nur aus der Entfernung beobachten konnten. Schön ist, dass alle Tiere riesige Flächen haben, wo sie sich frei bewegen und auch zurückziehen können. 


Insgesamt haben wir sehr viele verschiedene wilde Tiere gesehen, die ich nicht alle mit der Kamera eingefangen habe um mehr von der Natur und vor allem den Tieren genießen zu können.
Mein persönliches Highlight war das Ende der Autosafari. Hier kamen mehrere Giraffen und Zebras zu den Autos gestürmt um diese abzulecken. Im Vorfeld war auch ein Schild anzutreffen á la "Vorsicht! Giraffen lecken gerne Autos ab. Hierbei können in seltenen Fällen durch die Zähne der Tiere Lackschäden verursacht werden." 


Dadurch, dass es sehr warm war und unser Auto keine Klimaanlage besitzt, mussten wir die Fenster öffnen, was eigentlich nicht gestattet ist. Doch mit geschlossenem Fenster war es im Auto einfach nicht auszuhalten. Teilweise kamen die Tiere dann sehr nah, dass ich kurzzeitig einen Schreck bekam als ein Zebra plötzlich versuchte den Kopf durch das Fenster hineinzustecken.


Diese Giraffe lies wirklich kein Auto aus. Jeder, der vorbeikam, kam in den Genuss eines Waschvorgangs der ganz besonderen Art. 



Nach der Autosafari haben wir den Park noch zu Fuß erkundet. So nah wie während der Autosafari sind wir den Tieren hier aber leider nicht gekommen. 

Für mich persönlich ist das einzige Manko des Safariparks, dass am Ende des Besuchs eine sogenannte "Uitrijmunt" (=Ausreisemünze) gekauft werden muss. Diese ist für 8,00€ am Ausgang erhältlich. Beim Verlassen des Parkplatzes ist diese einzuhändigen. Meines Erachtens eine gute Methode um am Ende noch eben schnelles Geld zu machen.

Alles in allem haben wir einen sehr schönen Tag im Safaripark Beekse Bergen verbracht und die vielen Eindrücke genossen. Auch für Erwachsene ein wirklich tolles Erlebnis!

Allerliebste Grüße
Tina